Name

Jan (Johannes, Hans) Apengeter (Werkstatt)

Lebendsdaten
* vor 1300 vermutl. Halberstadt, † nach 1351
Biografie

Der „Apengeter“ (auch Apengheter, Apengieter, Apengießer) ist eine Berufsbezeichnung, die auch unter Rotgießer oder Gelbgießer bekannt ist. Die Handwerker dieses Gewerbes arbeiteten mit Metalllegierungen – als Rotgießer schufen sie aus den Hauptbestandteilen Kupfer und Zinn Bronze und gossen daraus Leuchter, Statuen, Grabplatten, Taufbecken u.ä., als Gelbgießer verwendeten sie (gelbe) Kupfer-Zink-Legierungen und verarbeiteten das daraus entstehende Messing zu Gebrauchs- und Dekorationsgegenständen. Im 14. und 15. Jahrhundert trug eine Gruppe von wandernden Gießern, welche im niedersächsischen Raum und angrenzenden Gebieten tätig waren, diese Berufsbezeichnung als Nachname.

Jan (auch Hans oder Johannes) Apengeter, der auch als von Sassenland bekannt ist, wurde vor 1300 vermutlich in Halberstadt geboren. Das erste von ihm signierte Werk ist ein großer siebenarmiger Leuchter in der Marienkirche in Kolberg. Zwischen 1332 und 1344 ist er in Lübeck nachweisbar, wo er ein Grundstück mit einer „fabrica“ (= Gießhütte) an der Breiten Straße besaß und mehrere Grundstücksgeschäfte tätigte. Hauptwerke seiner Lübecker Zeit sind das Taufbecken in der Lübecker Marienkirche und das der Marienkirche in Wismar, zudem wird ihm das Bronzegrabmal des Bischofs Heinrichs II. von Bocholt im Lübecker Dom zugeschrieben. 1344 schuf er das Taufbecken der Nicolaikirche in Kiel. Jan Apengeter wanderte danach offenbar weiter nach Göttingen (Glocke für die Johanniskirche 1348) und Hildesheim (Glocke für den Dom 1350). 1351 wird er letztmalig in Hildesheim namentlich erwähnt.

Werke
Rathaus, Türzieher – Kopien  

Rathaus, Türzieher – Kopien

Entstehung: um 1350
Material: Bronze
Standort: Breite Straße 64
Details