Künstler:in
Klaus Kütemeier
(* 1939 Delmenhorst, † 2013 Hamburg)
Titel
Drei zeichenhafte Figuren
Datierung
1990er Jahre
Technik
Granit
Beschreibung

Klaus Kütemeier war in seinem künstlerischen Werk zum überwiegenden Teil der menschlichen Figur verpflichtet und folgte damit seinem Lehrer Gustav Seitz. Dieser hatte ihm die klassische Bildhauerkunst vermittelt, welche zum einen auf der Beobachtung der Wirklichkeit, zum anderen auf dem Studium antiker Vorbilder fußte. In Kütemeiers Spätwerk tauchen allerdings auch Wesen auf, die in ihrer zeichenhaften oder tierähnlichen Ausformung weit von der menschlichen Gestalt entfernt sind. Rätselhaft, aber keineswegs bedrohlich erinnern sie an die fantasievollen Figuren des surrealistischen Malers und Bildhauers Max Ernst. Neben dem Einfluss des Surrealismus ist auch eine Inspiration durch archaische Bildwerke, durch Kinderzeichnungen und Comics erkennbar. Vor der Wohnanlage am Behnckenhof präsentiert sich ein freundliches Trio seiner zeichenhaften Figuren mit ganz unterschiedlichen Physiognomien. Der Künstler verband hier geometrische Formen mit Anatomien aus der Tierwelt und Comic-haften Elementen zu charmanten Wesen, die die Fantasie und die Stimmung all der Personen heben, die an ihnen vorbeikommen.

Biografie

Klaus Kütemeier wuchs in Lübeck auf und studierte von 1960 bis 1966 bei Gustav Seitz an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Schon während seines Studiums entdeckte Kütemeier die klassische Steinbildhauerei für sich; die Arbeit mit harten Steinsorten ohne maschinelle Hilfsmittel behielt er zeitlebens bei. 1964 erhielt er ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, ab 1966 arbeitete er als freier Bildhauer in Hamburg. Neben seinen Steinskulpturen, die mit ihren vollkommen glatt polierten Oberflächen keine Spuren des Werkprozesses aufweisen, schuf Kütemeier auch Bronzeplastiken, bei denen er die Modellierarbeit an dem zugrundeliegenden Tonmodell sichtbar beließ. Thematisch konzentrierte sich der Künstler auf die menschliche Figur in klassischer statuarischer Haltung, die an antike ägyptische oder griechische Vorbilder denken lässt, daneben entstanden jedoch auch surreal anmutende zeichenhafte Figuren. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Bildhauerei in Dresden ausgezeichnet, 2010 widmete das Landesmuseum Schloss Gottorf dem Künstler eine umfangreiche Retrospektive. 2013 starb Klaus Kütemeier in Hamburg. Zahlreiche seiner Skulpturen befinden sich im öffentlichen Raum in Norddeutschland.

Kategorie
Freiplastik/-skulptur
Standort

Bilder