(* 1911 Berlin, † 1984 Lübeck)
Zum einen als Zeichner, Illustrator und Aquarellist bekannt, schuf Peter Thienhaus zum anderen diverse plastische Arbeiten in unterschiedlichsten Materialien. In den 1970er Jahren beschäftigte sich der Künstler auch mit kinetischer Kunst, also Kunstobjekten, deren maßgeblicher ästhetischer Bestandteil die Bewegung ist. Dazu zählen die beiden Windbewegten Objekte an der Lübecker Bundespolizeiakademie. Die vielfältig in sich gebogenen, filigranen Stahlblech-Objekte sind drehbar auf schlanken Masten befestigt und bieten dem Wind alle nur möglichen Angriffsflächen. Je nach seiner Stärke und Richtung ändert sich ihre Drehbewegung, die von glitzernden Lichtreflexen auf der Metalloberfläche begleitet wird.
Peter Thienhaus wurde in Berlin geboren und wuchs in Lübeck auf. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er von 1929 bis 1933 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin u.a. bei Emil Orlik. Nach Abschluss seines Studiums war er erfolgreich als freier Grafiker und Buchillustrator tätig, bis er 1940 für den Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ließ der Künstler sich 1948 in Lübeck nieder und war hier erst freischaffend, dann in der Bauverwaltung tätig. Ab 1959 arbeitete Thienhaus wieder freischaffend, zahlreiche Studienreisen führten ihn in den Mittelmeerraum und den Vorderen Orient. In den 1960er und 1970er Jahren übernahm der Künstler in Norddeutschland zahlreiche Aufgaben für „Kunst am Bau“ und experimentierte dabei mit vielfältigen Techniken und Materialien. In einer Fülle großer und kleiner Arbeiten ist sein künstlerisches Werk somit bis heute in Lübeck präsent.
Peter Thienhaus (1911-1984). Bilder - Aquarelle - Zeichnungen - Modelle, Kat. Ausst., Lübeck, Overbeck-Gesellschaft, 15. Nov. - 13. Dez. 1987, Lübeck 1987.