Name

Ernst Barlach

Lebendsdaten
* 1870 Wedel bei Hamburg, † 1938 Rostock
Biografie

Im Anschluss an den Besuch der Allgemeinen Gewerbeschule in Hamburg studierte Ernst Barlach von 1891 bis 1995 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Dresden. Zwei längere Studienaufenthalte führten den Künstler in den folgenden Jahren nach Paris, bevor er sich 1899 in Berlin niederließ. Nach Stationen in Hamburg und seiner Geburtsstadt Wedel sowie einer kurzen Lehrtätigkeit an der Königlichen Keramischen Fachschule in Höhr-Grenzhausen im Westerwald kehrte Barlach 1905 nach Berlin zurück. Prägend für seine weitere künstlerische Entwicklung wurden eine im Jahr darauf unternommene Reise nach Russland und die Begegnung mit dem russischen Bauerntum, dessen Lebensweise und Volkskunst motivisch in sein Werk Eingang fanden. Mit den Terrakotten Russischer Bettler und Russische Bettlerin feierte Barlach im Frühjahrssalon der Berliner Secession 1907 einen ersten Ausstellungserfolg und wurde von dem Kunsthändler Paul Cassirer unter Vertrag genommen. Nach einem Stipendium an der Villa Romana in Florenz verlegte er 1910 Wohnsitz und Atelier ins mecklenburgische Güstrow. Bis zu Beginn der 1930er Jahre erlebte der Künstler eine fruchtbare Schaffensperiode mit zahlreichen Ehrenbezeugungen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wandte sich das Blatt. Seine Werke wurden als „entartet“ diffamiert, hunderte von ihnen aus öffentlichen Sammlungen entfernt. 1937 wurde Barlach mit einem Ausstellungsverbot belegt, 1938 zwang man ihn zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Noch im selben Jahr starb der Künstler in Rostock. 2010 wurde Barlach postum zum Ehrenbürger der Stadt Güstrow ernannt.