(* 1949 Neumünster, lebt und arbeitet in Klausdorf bei Kiel)
Der Abakus ist eines der ältesten bekannten mechanischen Rechenhilfsmittel. Er besteht üblicherweise aus einem Rahmen mit Kugeln oder Steinen, die auf horizontal angebrachten Stäben aufgefädelt sind. Jochen Schumann setzte in seiner Skulptur, die anlässlich des Neubaus des Schulpavillons der Grund- und Hauptschule Moisling für den Pausenhof entstand, einen überdimensionierten Rechenstab vertikal auf die Erde und schuf damit eine gut 3,5 Meter hohe Rechensäule. Sie bestand aus einer stabilen stählernen Stange, auf der Holzkörper in den drei geometrischen Grundformen Kreis, Viereck und Dreieck aufgesteckt waren. Diese waren beweglich und ließen sich um die Stange drehen. Während einige Elemente durch Kugellager unterstützt wurden, musste bei anderen viel Kraft angewendet werden, um sie in Gang zu setzen. Die Beweglichkeit der Holzkörper machte einen steten Wandel der Säule möglich und lud die Schülerinnen und Schüler zum Spielen und Ausprobieren ein.
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Im Jahr 2011 wurde die Schule geschlossen. Der Abakus konnte nicht erhalten werden, da die Holzelemente den Witterungsverhältnissen nicht standhielten und eine Restaurierung nicht möglich war.
Der 1949 in Neumünster in Schleswig-Holstein geborene Jochen Schumann erhielt seine künstlerische Ausbildung an der heutigen Muthesius Kunsthochschule in Kiel, wo er von 1979 bis 1985 u.a. bei Jan Koblasa Bildhauerei studierte. Seit 1985 ist Schumann als freischaffender Bildhauer tätig und gibt Kunstunterricht an Schulen. Er ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (BBK) Schleswig-Holstein. Schumann arbeitet meist abstrakt unter Verwendung unterschiedlicher Materialien und mit stark differierenden Größenmaßstäben. Er lebt und arbeitet in Klausdorf in Schleswig-Holstein.