(* um 1774 St. Medard bei Zweibrücken, † 1820 Lübeck)
Nördlich der Wesloer Landstraße steht auf einer kleinen Anhöhe von Bäumen verborgen das Denkmal für Major Friedrich Wilhelm Ludwig von Arnim, Führer des Reiterregiments der Hanseatischen Legion, der während der Befreiungskriege am 5. September 1813 von einer französischen Kugel tödlich getroffen fiel. Ihm zu Ehren errichteten die Offiziere seines Regiments am Ort seines Todes dieses Denkmal, das am 18. Oktober 1814, dem Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, von Johannes Geibel, Pastor der Reformierten Gemeinde und Vater des Dichters Emanuel Geibel, feierlich eingeweiht wurde.
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Das klassizistische Denkmal besteht aus einem schlichten Obelisken über dreifach abgestuftem Sockel. Die Vorderseite des Obelisken schmücken ein Schmetterling, Symbol der Unsterblichkeit der Seele, sowie die in ein Medaillon gefassten Wappenschilde derer zu Arnim und der Hanseatischen Legion. Die Inschrift darunter nennt Namen, militärischen Rang und Lebensdaten des Gefallenen:
„FRIEDR: WILH: LUDW. / von ARNIM / AUS DEM HAUSE SUCKOW / KÖNIGL: PREUSS. U. GROSSBRITTAN: / MAIOR / RITTER DES VERDIENST UND / JOHANNITER=ORDENS / ERSTER FÜHRER DER / HANSEATISCHEN REUTEREI / GEB D: 10. APRIL 1780 / GEFALLEN D: 5. SEPTEMBER 1813 / BEI EINEM VERSUCHE / ZU LÜBECKS BEFREIUNG“.
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Auf der Rückseite des Obelisken unterhalb der Spitze ist die Kugel eingelassen, die von Arnim tötete. Analog zur Vorderseite trägt auch die Rückseite ein Medaillon, diesmal mit Helm, Schwert und Fahne, von einem Lorbeerkranz umwunden, sowie eine Inschrift. Die im Schweifreim verfassten Zeilen stammen von Johannes Geibel und preisen das Heldentum des Gefallen:
„FÜR DAS VATERLAND HAT / ER SEIN BLUT VERGOSSEN / AUCH AUS SEINEM BLUTE IST / EUCH HEIL ENTSPROSSEN / DENKET DANKBAR SEIN DIE / IHR VORÜBER GEHT / UND GELOBT ES IN DER / FREIHEIT SCHÖNEN TAGEN / IMMER HELDENMÜTHIG / GUT UND BLUT ZU WAGEN / WENN DAS VATERLAND IN NOTH IHR SEHT / DIESES DENKMAL / SETZTEN DEM HELDEN / TREUE KAMPFGENOSSEN“.
Über den Steinhauermeister Georg Pieter Remé ist nur wenig bekannt. Er wurde um 1774 in St. Medard bei Zweibrücken geboren und starb 1820 in Lübeck, wo er zeitweise als Ältermann des Maurergewerks fungierte.
Klaus Bernhard, Plastik in Lübeck. Dokumentation der Kunst im öffentlichen Raum (1436-1985) (Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck, Amt für Kultur, hrsg. von Hans-Gerd Kästner, Reihe B, Heft 8), Lübeck 1986.