Der aus dem Erzgebirge stammende Johannes Schreiter studierte ab 1949 bildende Kunst in Münster, West-Berlin und Mainz. In Mainz schloss er sein Studium 1957 mit dem Staatsexamen für Kunsterziehung ab. Von 1960-63 lehrte Schreiter an der Staatlichen Kunsthochschule Bremen. Ab 1963 hatte er eine Professur für Malerei und Grafik an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst (Städelschule) in Frankfurt am Main inne, die er über 25 Jahre ausübte. Zwischen 1971 und 1974 bekleidete er an dieser Hochschule die Rektorenstelle. Schon früh spezialisiert sich der Künstler auf die Glasmalerei und gilt seit langem als einer der wichtigsten zeitgenössischen Glasbildner Deutschlands. Über Jahrzehnte schuf er neben seiner Lehrtätigkeit ein umfangreiches Werk als freier Künstler. Zahllose Glasfenster von seiner Hand finden sich in sakralen und profanen Gebäuden in ganz Deutschland, u.a. im Frankfurter Dom, Ulmer Münster und Augsburger Dom. 1979 wurde Schreiter mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Als Gastdozent und Vortragsredner war er u.a. in Großbritannien, den USA und Australien aktiv. Seit 1963 lebt Johannes Schreiter im hessischen Langen, 2013 wurde er hier zum Ehrenbürger ernannt. Die Langener Stadthalle beherbergt die Galerie Glas/Werke/Langen, deren Grundstock von zeitgenössischer Glasmalerei auf einer umfangreichen Schenkung Schreiters beruht.