(* 1953 Kanada, lebt und arbeitet in Lübeck)
Die mehrteilige Arbeit Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose, die Lee Kozlik unter Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler schuf, erstreckt sich über mehrere Bereiche des Schulgebäudes und vereinigt verschiedene künstlerische Materialien und Ausdrucksmöglichkeiten in sich. Geschwungene, abstrakte Linien, die sich wie flatternde Bänder über den Untergrund ziehen, schmücken die Backsteinwand neben dem Eingangsbereich der Schule. Das Material, verzinkter Stahl, bildet einen klaren Kontrast zu dem dunklen Stein und soll den alten und den neueren, erweiterten Teil des Schulgebäudes optisch miteinander verbinden. In einem Beet direkt vor dieser Wandarbeit legte die Künstlerin zusammen mit den Schülerinnen und Schülern einen kleinen Duftgarten an, in dem verschiedene Kletterrosen-, Lavendel-, Salbei- und Thymiansorten intensive Farb- und Dufterlebnisse boten. Im Windfang und Treppenhaus des Erweiterungsbaus bilden abstrakt bemalte Platten in leuchtenden Farben, gestaltet nach künstlerischen Vorlagen der Kinder, optische Akzente an den Wänden.
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Mit dem Titel Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose wählte Lee Kozlik ein berühmtes Zitat von Gertrude Stein (1874-1946). Stein war eine amerikanische Schriftstellerin, Kunstförderin und -sammlerin, die im Paris der 1910er und 20er Jahre einen illustren Kreis bedeutender Künstler und Schriftsteller ihrer Zeit um sich scharte, u.a. Pablo Picasso, Henri Matisse, Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald. Die titelgebende Passage entstammt ursprünglich einem Gedicht, das Stein 1913 verfasste, findet sich aber später noch mehrfach in ihrem literarischen Werk wieder. Sie soll ausdrücken, dass der Name einer Sache zugleich ein typisches Bild dieser Sache und damit verbundene charakteristische Empfindungen beinhaltet. Denn wohl bei fast jedem Menschen stellt sich beispielsweise bei der Erwähnung des Begriffes „Rose“ unwillkürlich eine spezifische Vorstellung von Farbe, Duft und Textur einer Rosenblüte ein. Diese Vorstellung ergibt sich aus den eigenen Sinneserfahrungen im Zusammenhang mit dieser Blume und umfasst oft auch ganz individuelle Emotionen oder Erinnerungen an konkrete Erlebnisse.
Die Künstlerin Lee Kozlik wurde 1953 in Kanada geboren. Ihr Studium der Kunsterziehung an der Queen's University in Kingston schloss sie 1975 mit dem Bachelor ab. 1975 bis 1983 war sie als Lehrkraft für Malerei und Zeichnung an der Queens University tätig und arbeitete daneben als Museumsdozentin am Agnes Etherington Art Centre in Kingston. 1977 machte Kozlik den Abschluss als Master of Visual Arts an der University of Alberta in Edmonton. 1983 wanderte sie nach Europa aus, wo ihr ein Stipendium 1985 einen Jahresaufenthalt in Paris ermöglichte. Drei Jahre später erhielt sie ein Stipendium der Reinhold-Jarchow-Stiftung, Lübeck, und ließ sich in der Hansestadt nieder. Im Jahr darauf bereiste die Malerin im Rahmen eines Reisestipendiums die Antarktis an Bord eines Forschungsschiffs. 2001/02 arbeitete Kozlik als Kunsterzieherin am Katharineum in Lübeck, in den folgenden zwei Jahren unterrichtete sie als Lehrkraft für Malerei an der Kunstschule der Gemeinnützigen. Seit 2004 lehrt sie an ihrer eigenen privaten Kunstschule Colour Works in Lübeck, erarbeitet Farbkonzepte für Architekturprojekte und ist als Malerin tätig.