(* 1960 Coesfeld, lebt und arbeitet in Münster)
Anlässlich der WindArt 2018 schuf Rolf Stahr die kinetische Installation Horizonte und konzipierte sie direkt für die Aufstellung im Wasser. In der Ostsee, unweit des Promenadestegs am Grünstrand, wurde als dauerhafter Standort ein Betonsockel genutzt, der ehemals als Fundament für einen DLRG-Turm diente. Ausgehend von einer flachen Basisplatte erheben sich sechs unterschiedlich hohe rot lackierte Stahlstreben. Auf ihrem Weg gen Himmel vollziehen sie mehrfach rechtwinklige Richtungsänderungen, so dass sie gemeinsam eine Art Geäst bilden. Auf der Spitze einer jeden Strebe balanciert ein schmaler Stab aus Edelstahl in horizontaler Ausrichtung, jedoch frei schwingend angebracht, so dass er auf jede Beeinflussung durch den Wind reagiert. Die Stäbe symbolisieren die titelgebenden Horizonte und befinden sich in stetiger Bewegung. Ihr sanftes Kippen und Schwingen, das im Zusammenspiel mit den natürlichen Gegebenheiten entsteht, besitzt eine geradezu meditative Qualität. Mit seinen kinetischen Arbeiten möchte der Künstler zum Innehalten animieren und die Bezüge zu Naturphänomenen sichtbar machen.
Rolf Stahr ließ sich von 1981 bis 1983 in Nördlingen zum Steinbildhauer ausbilden und ist seit 1987 als freier Bildhauer in Münster ansässig. Stahr schafft poetische kinetische Objekte, die durch einen Luftzug oder eine leichte Berührung in Bewegung versetzt werden und von Naturphänomenen inspiriert sind. Thematisch orientiert er sich vielfach an maritimen Motiven und verwendet neben lackiertem Stahl verschiedene Metalle und Steinsorten. Schon mehrfach war der Künstler an der alljährlichen WindArt Travemünde beteiligt. Rolf Stahr unterhält in Gievenbeck bei Münster ein gemeinsames Atelier mit den Künstlerinnen Bri Lapke und Sabine Klupsch.