(* 1930 Hamburg, † 2021 Hamburg)
Für die künstlerische Ausgestaltung der Pausenflure des Werkstattneubaus der Emil-Possehl-Schule Ende der 1980er Jahre fand Georg Engst eine außergewöhnliche Lösung. In seiner dreiteiligen Arbeit lässt er abstrakte Bronzekompositionen aus drei flachen Wandnischen in den Backsteinwänden hervorwachsen. Die aus drei bzw. vier Einzelelementen bestehenden Arrangements greifen verschiedene geometrische Körper, etwa Halbkugel, Quader und Zylinder, auf und setzen sie spielerisch in neue Formen um. Diese Neuinterpretation von Formen ist typisch für Engsts künstlerisches Werk. Zum Teil entfernen sie sich hier von den geometrischen Regelmäßigkeiten und werden zu organischen, asymmetrischen Gestalten. Dabei ragen sie unterschiedlich weit aus den Nischen heraus und setzen sich vereinzelt auch auf den daneben liegenden Wandflächen fort. Ihr lebhafter Charakter wird durch die leicht unregelmäßig strukturierte und in einem warmen Braunton patinierte Oberfläche der Bronze noch unterstrichen.
Georg Engst wurde 1930 in Hamburg geboren. Er absolvierte dort zunächst eine Ausbildung als Holz- und Steinbildhauer und studierte ab 1950 an der Akademie der Künste München in der Bildhauerklasse von Anton Hiller. 1953 wechselte er an die Landeskunstschule Hamburg, wo er als Meisterschüler von Edwin Scharff abschloss. Ab Mitte der 1950er Jahre war Engst als freischaffender Künstler tätig. Er ist mit zahlreichen Arbeiten im öffentlichen Raum vertreten, vor allem in Hamburg und Schleswig-Holstein, jedoch auch außerhalb Deutschlands. Im Jahr 2020 löste der Künstler sein Atelier in Jersbek auf und lebte seitdem in Hamburg.