Menü(* 1944 Kiel, lebt und arbeitet in Berlin)
Die in Berlin und Kiel tätige Malerin, Bildhauerin und Aktionskünstlerin Tina Schwichtenberg hat für ihre Installation Round-Table 14 Tontöpfe, wie sie überall auf der Welt seit Jahrtausenden im Alltag benutzt werden, zum Kreis aufgestellt. Die Präsentation im Textilmuseum Neumünster 1996 ergänzte ein Banner, auf dem die verschiedenen Topfarten geographisch und zeitlich zugeordnet wurden. Im Folgejahr mit dem „Preis für Toleranz in Lübeck“ ausgezeichnet, ist die Installation seit 1998 auf einem gepflasterten Platz im Außengelände der Jugendherberge vor dem Burgtor zu sehen.
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Die Tongefäße verweisen auf Archetypen und elementare Zusammenhänge der menschlichen Zivilisation, denn sie finden sich gleichermaßen in Europa, Afrika oder Asien. Die Unterschiede sind nur minimal, und die Funktion bleibt stets identisch. Die Anordnung in Kreisform symbolisiert Verbundenheit und Stärke im multikulturellen Zusammenleben, gleichzeitig warnt sie in ihrer Geschlossenheit vor Ausgrenzung. Wie wichtig der Künstlerin das Kooperieren und Kommunizieren ist, zeigt ihre Wahl des Titels Round-Table. So heißt nämlich ein Serviceclub junger Männer, der sich ehrenamtlich aktiv für das gesellschaftliche Miteinander einsetzt: Toleranz, Respekt und Frieden sind hierbei unerlässlich. Der Künstlerin gelingt es auf berührende und einprägsame Weise, uns politische und gesellschaftliche Prozesse deutlich vor Augen zu führen.
Tina Schwichtenberg wurde 1944 in Kiel geboren. 1986 begann sie ein Studium an der heutigen Muthesius Kunsthochschule, das sie 1989 abschloss. Inspiriert durch die deutsche Wende zog es die Künstlerin nach Berlin, wo sie sich im Osten der Stadt ein Atelier einrichtete. 1991 war Schwichtenberg als Dozentin an der Technischen Universität Berlin tätig. 1995 erhielt sie ein Stipendium des Freistaates Sachsen, zwei Jahre später ein Stipendium der Stadt Soest. 1998 wurde die Künstlerin mit dem „Preis für Toleranz“ vom Bundesverband Bildender Künstler (BBK) Schleswig-Holstein und der Hansestadt Lübeck ausgezeichnet. 2002 erhielt sie ein Stipendium des Freistaates Sachsen. Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland präsentieren seit Anfang der 1990er Jahre ihr vielfältiges Werk. Tina Schwichtenberg greift politische, soziale, historische und ökologische Themen auf, sucht für die künstlerische Umsetzung das passende Medium und setzt sie in Zeichnungen, Gemälden, plastischen Arbeiten, aber auch Installationen und Ready-mades um.
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