Künstler:in
Hildegard Reinsch
(* 1912 Berlin)
Titel
Spielplastik
Datierung
1966
Technik
Kalkstein
Beschreibung

Die schlichte Kalksteinskulptur von Hildegard Reinsch auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte an der Dornestraße steht in ihrer schlichten, amorphen Ausformung der meist naturalistischen Gestaltungsweise gegenüber, mit der die Künstlerin in ihrem bildhauerischen Werk Tier- und Menschenfiguren schuf. Die Lübecker Spielplastik erinnert an einen Findling, der auf natürliche Weise über Jahrtausende durch fließendes Wasser oder Eis zu bizarren Strukturen geformt wurde. Den Kindern der Tagesstätte stellt sich die Plastik so mit simplen Mitteln als vielfältiges Spielobjekt zum Klettern, Verstecken, Hindurchkriechen und Sitzen zur Verfügung.

Biografie

Die Bildhauerin Hildegard Reinsch wurde 1912 in Berlin geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Reinsch war an Ausstellungen und Wettbewerben im In- und Ausland beteiligt. Nach ihrer kriegsbedingten Erblindung im Alter von 35 Jahren arbeitete sie ab 1959 zudem als Dozentin für Kunsterziehung an der Berliner Blindenbildungsanstalt. Seit 1960 war Hildegard Reinsch Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen. Ihre Sehbehinderung hinderte sie nicht an der Fortführung ihrer künstlerischen Tätigkeit, vielmehr setzte sie die Themen Blindheit und Tastsinn selbstbewusst in ihren Werken um, u.a. ist eine ihrer Bronzeplastiken mit der Darstellung eines sehbehinderten Mädchens mit einem Blindenführhund vor dem Deutschen Blindenmuseum in Berlin aufgestellt. Die Werke der Künstlerin sind ausdrücklich dafür geschaffen, um nicht nur von Sehenden betrachtet, sondern auch von sehbehinderten Menschen ertastet zu werden.

Stifter
„Kunst am Bau“ durch das Hochbauamt Lübeck
Kategorie
Kunst am Bau
Standort
Dornestraße 62, Kita Dornestraße, Spielplatz
Eigentümer
Hansestadt Lübeck
Literatur
Kurt Mai, Bauen in Lübeck. Städtische Hochbauten und Kunst am Bau 1949-1969, Lübeck 1999.

Bilder