(* 1947 Mettmann bei Düsseldorf, lebt und arbeitet in Chemnitz-Einsiedel und Berlin)
In der Nähe des Lindenplatzes steht die Windkinetische Skulptur von Rolf Lieberknecht. Zwei fächerförmige Kreissegmente drehen sich langsam und leise vom Wind angetrieben in luftiger Höhe. Die pendelartige Drehbewegung „befreit das Material von seiner Schwere und verbindet die Skulptur mit Raum und Zeit“, so beschreibt Rolf Lieberknecht selbst die Wirkung seines beweglichen Konstrukts und weiter: „Das Langsame steht für eine kritische Position gegenüber ständig wachsender Beschleunigung, das Leise, aus der Stille entwickelte, für das Verfeinern der Wahrnehmung durch Konzentration und Besinnung und das schwerelose Leichte für den sparsamen Gebrauch von Ressourcen, die Verwendung von Materialien und Energien nach ökologischen Kriterien.“
Der Künstler Rolf Lieberknecht studierte von 1967 bis 1979 zunächst Architektur an der Technischen Universität in Berlin, dann Environmental Media am Royal College of Art in London. Seit Ende seines Studiums führte er diverse Projekte für Kunst im öffentlichen Raum aus. Doch nicht nur mit eigenem künstlerischem Schaffen, sondern auch mit der theoretischen Konzeption architekturbezogener Kunst ist Lieberknecht befasst. So arbeitete er von 1979 bis 1986 als Koordinator für „Kunst und Architektur“ an der Technischen Universität in Berlin. Mehrere Stipendien und Fellowships in den USA prägten die 1980er Jahre, zugleich erfüllte Lieberknecht einen mehrjährigen Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Berlin. Als Professor für Bildhauerei und Dreidimensionale Gestaltung lehrte er von 1989 bis 2007 an der Universität Duisburg-Essen, von 2008 bis 2012 an der Essener Folkwang Universität der Künste. Seit 1993 unterhält Lieberknecht im „Haus Einsiedel“ in Einsiedel/Sachsen ein Atelier, in dem zugehörigen Park entsteht seit 2002 ein Skulpturenpark mit seinen windkinetischen Objekten. Plastiken und kinetische Werke des Künstlers im öffentlichen Raum finden sich vor allem in Berlin, aber auch in Essen, Castrop-Rauxel und Kiel.