(* 1942 Lübeck, † 2006 Lübeck)
Die kleine Bronzeplastik auf einer hohen Granitstele im begrünten Innenhof der Wohnanlage Achternhof zeigt zwei eng aneinander geschmiegte Pferde. Die abstrahierten Figuren setzen sich aus blockhaften, geometrischen Formen zusammen, welche die Plastik horizontal und vertikal gliedern. Die beiden eng gruppierten Tiere verschmelzen zu einer formalen Einheit und vermitteln ein Bild von Ruhe und Zuneigung. Die hohe Granitstele hebt den künstlerischen Wert des Werkes zusätzlich hervor. Heinrich Brand konzentriert den Ausdruck seiner Plastiken, indem er aus geometrischen Grundformen ein reduziertes und abstrahiertes Formgefüge entwickelt. Weitere Beispiele finden sich in den Arbeiten Pferd und Reiter/Ductus (1978) und Der Tiger (1983).
Der Lübecker Künstler Heinrich Brand studierte von 1966 bis 1971 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei dem Bildhauer Gustav Seitz. Mit einem Auslandsstipendium des DAAD reiste er für einen Arbeitsaufenthalt nach Griechenland. Brand war Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (BBK) sowie in der Gemeinschaft Lübecker Künstler. Er lebte und arbeitete als freischaffender Zeichner und Bildhauer in Lübeck. Hier findet sich auch ein Großteil seiner Werke für den öffentlichen Raum.
Klaus Bernhard, Plastik in Lübeck. Dokumentation der Kunst im öffentlichen Raum (1436-1985) (Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck, Amt für Kultur, hrsg. von Hans-Gerd Kästner, Reihe B, Heft 8), Lübeck 1986.