Alfred Mahlau
Alfred Mahlau wurde in Berlin geboren, die Familie siedelte jedoch 1906 nach Lübeck um. Für sein Studium an der Kunstschule kehrte er 1913 nach Berlin zurück. Seine Ausbildung dort wurde durch einen vierjährigen Einsatz im Ersten Weltkrieg unterbrochen. Nach seinem Examen als Zeichenlehrer ließ er sich 1919 wieder in Lübeck nieder, wo er fortan als freier Künstler lebte. Besonders erfolgreich war Mahlau mit seinen Arbeiten im Bereich der Gebrauchsgrafik. Als Werbegrafiker, Produkt- und Industriedesigner schuf er für die Stadt Lübeck und in der Region ansässige Unternehmen zeitlose Entwürfe und Firmensignets, die dank ihrer klaren, sachlichen Formensprache vielfach bis heute verwendet werden – etwa die des Marzipanherstellers J.G. Niederegger und der Schwartauer Marmeladenfabrik. Als freier Künstler schuf Mahlau romantisierte Landschaftsansichten und Stillleben. Sein Stil entsprach in der Zeit des Nationalsozialismus den propagierten Kunstidealen, weswegen Mahlau an die NS-konform umgestaltete Preußische Akademie der Künste in Berlin berufen und mit öffentlichen Aufträgen betraut wurde. Kurz vor Kriegsende wurde der Künstler im Volkssturm eingesetzt und geriet kurzzeitig in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1946 nahm er eine Dozentenstelle an der damaligen Hamburger Landeskunstschule an, wo er bis 1959 „Freie Grafik, Illustration und Entwurf“ unterrichtete, 1955 wurde er zum Professor berufen. Mit seinem pädagogischen Talent und einem pragmatischen und an Naturstudien orientierten Lehrstil war er für zahlreiche seiner Schüler ein prägendes Vorbild. Mahlau bereitete sie sowohl auf einen Berufsweg als Gebrauchsgrafiker als auch für eine freie Künstlerkarriere vor; zu seinen bekanntesten Schülern zählen Horst Janssen, Vicco von Bülow, Heino Jäger und Ekkehard Thieme. Nach schwerer Krankheit starb Alfred Mahlau 1967 in Hamburg.
