Name

Lothar Quinte

Lebendsdaten
* 1923 Neisse / Oberschlesien, † 2000 Wintzenbach / Elsass
Biografie

Lothar Quinte wuchs in Leipzig auf, wo er nach dem Abbruch seiner Schullaufbahn eine Lehre als Maler absolvierte. Ab 1941 war er als Fallschirmjäger im Kriegsdienst eingesetzt, kurzzeitig geriet er in englische Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung ließ er sich in Baden-Württemberg nieder. Dort verdingte er sich als Puppenspieler und gründete eine kleine Schattenspiel-Theatergruppe. Von 1946 bis 1951 besuchte Quinte Kurse an der Kunstschule Kloster Bernstein u.a. bei HAP Grieshaber. Ab 1952 unterhielt er ein eigenes Atelier in Reutlingen, später dann in Pfullingen und in Karlsruhe. Künstlerisch orientierte er sich zunächst an den Malern des Informel, wie Hans Hartung und Wols, und arbeitete gestisch-ungegenständlich. 1953/54 wurde Quinte mit mehreren Kunstpreisen ausgezeichnet, u.a. dem Kunstpreis Junger Westen, was eine Reihe öffentlicher Aufträge für Wandbilder und Kirchenfenster zur Folge hatte. Auch dem Schattentheater blieb der Künstler treu und bestritt damit öffentliche Auftritte. 1959/60 wurde Quinte für eine einjährige Gastdozentur an die Werkkunstschule Krefeld berufen. Seine Malweise beruhigte sich zunehmend, er fand Anfang der 1960er Jahre zu einer konstruktiv-konkreten Ausdrucksweise mit feinen Farbabstufungen, die zu vibrieren scheinen. Seine Bekanntheit wuchs, größere öffentliche Aufträge waren u.a. das Westfenster für den Lübecker Dom und ein Wandbild für das Bonner Stadttheater. 1966 erwarb das New Yorker Museum of Modern Art eines seiner Bilder. 1969 ließ sich der Künstler im elsässischen Wintzenbach nieder, ab 1980 arbeitete er in den Wintermonaten regelmäßig im indischen Goa. 1984 drehte seine Tochter Mirjam einen Film über seine Kunst, 1994 porträtierte ein weiterer Film sein Lebenswerk. 1995 wurde er zum Professor h.c. ernannt und im folgenden Jahr mit dem Lovis-Corinth-Preis ausgezeichnet. Unzählige Einzelausstellungen begleiteten seine künstlerische Karriere. Lothar Quinte starb im Jahr 2000.

Werke
Fenster

Fenster

Entstehung: 1963
Material: Glasmalerei
Standort: Mühlendamm
Details