(* 1952 Vigo / Spanien, lebt und arbeitet in Lübeck)
Die Skulptur Die Hand schuf Guillermo Steinbrüggen 1997 im Auftrag der Heimstätten Gesellschaft. Das Werk aus schwedischem Marmor wurde direkt vor den Sozialwohnungen aufgestellt, welche die Gesellschaft inmitten des Neubaugebietes Bosauer Straße u.a. für körperlich Behinderte errichtet hatte. In der für seine Steinskulpturen typischen massigen, kraftvollen Formsprache arbeitete Steinbrüggen eine riesige, herabreichende Hand aus dem Marmorblock. Wie so oft ließ der Künstler dabei einen großen Teil des Steins in seiner unbearbeiteten Rohform bestehen, was sowohl die natürliche Eigenwertigkeit des Materials als auch den künstlerischen Entstehungsprozess konserviert und augenfällig macht. Eine besondere Hervorhebung des weißen Marmors bewirkt auch die Platzierung auf einem andersfarbigen Findlingssockel. Steinbrüggen scheint sich bei seiner Darstellung auf eine helfende Hand göttlichen Ursprungs zu beziehen, die sich zu den bedürftigen Menschen herabsenkt.
Guillermo Steinbrüggen wurde 1952 im nordspanischen Vigo in einer deutsch-spanischen Familie geboren. 1965 wanderte die Familie nach Deutschland aus. Steinbrüggen studierte von 1974 bis 1979 Bildhauerei an der Hochschule der Künste Berlin und schloss als Meisterschüler ab. Bei Aufenthalten in Spanien in dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit Plakat- und Wandmalerei sowie Film- und Bühnenbildern. 1980 baute er in der Steinmetzschule von Poio/Spanien seine Kenntnisse in traditionellen Steinmetztechniken aus. Er kehrte nach Vigo zurück, wo er bis 1985 ein Atelier unterhielt. Steinbrüggen übersiedelte 1985 nach Lübeck und hatte zunächst ein Atelier im Industriegebiet beim Elbe-Lübeck-Kanal. 1987 zog er in sein heutiges Atelier auf dem Hof Kaninchenberg in Lübeck-Eichholz um. Er setzte seine schon früher begonnene Lehrtätigkeit fort, gestaltete Bühnenbilder und beteiligte sich an kunstpädagogischen Projekten. Viele seiner Auftragsarbeiten finden sich im öffentlichen Raum.