(* 1948 Kiel, lebt und arbeitet in Ratzeburg)
2005 wurde das Gebäude der heutigen Gotthard-Kühl-Schule um den Neubau einer Turnhalle erweitert. Regine Bonke erhielt den Auftrag der künstlerischen Gestaltung mit der Maßgabe, die Eingangssituation der Schule signalhaft hervorzuheben und gleichzeitig den bestehenden und den neuen Bau optisch miteinander zu verbinden. Mit den klaren geometrischen Aluminiumobjekten, die sie auf den Gebäudedächern platzierte, blieb Bonke einerseits ihrer reduzierten konkreten Formensprache treu, zum anderen schuf sie damit eine Installation, die mit einem humorvollen Augenzwinkern – und gemäß dem Titel es wird – eine außergewöhnliche optische Dynamik entwickelt. Betrachtet man die fünf leuchtend gelben Objekte auf dem Dach des Bestandsbaus von links nach rechts, so scheinen sie, gleich den Einzelbildern eines Trickfilms, in Bewegung geraten: Eine schlichte horizontale Aluminiumplatte „erhebt“ sich zu einem rechten Winkel, der sich wiederum um eine weitere Seitenfläche erweitert und sich letztendlich zu einer Würfelform komplettiert. Dieser Würfel scheint von der Ecke des Gebäudedaches zu fallen und leitet so mit größtmöglicher Dynamik die Aufmerksamkeit des Betrachters über zu dem neuerrichteten Gebäude. Den Endpunkt dieser Metamorphose bildet eine Sechseck-Form, die prominent auf dem Dach des Neubaus thront, wodurch die Verbindung der Gebäudeteile zu einem optisch in sich geschlossenen Ensemble verwirklicht wird.
Die gebürtige Kielerin Regine Bonke studierte nach dem Abitur in ihrer Heimatstadt Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Biologie. Seit 1985 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und konnte ihre Arbeiten seither in einer Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland präsentieren. Bonke ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (BBK) Schleswig-Holstein sowie in der Gemeinschaft Lübecker Künstler und leitet mit einer kurzen Unterbrechung seit 1989 ehrenamtlich die Artothek des Lauenburgischen Kunstvereins in Mölln. Künstlerisch hat sich Bonke ganz der konkreten Kunst verschrieben, sie erschafft streng reduzierte Objektplastiken und architekturbezogene Installationen. Seit 1990 verarbeitet sie dabei handgeschöpftes Papier, Walzblei und Neonröhren, seit 2003 kamen Cortenstahl und Plexiglas als Materialien hinzu. Zwischen 2001 und 2008 war die Künstlerin für mehrere namhafte Kunstpreise nominiert, 2013 wurde sie im Rahmen der 60. Landesschau im Landesmuseum auf Schloss Gottdorf mit dem Kunstpreis des BBK Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Seit 2001 arbeitet Bonke auch mit dem Medium Fotografie, 2009 begann sie sich zudem mit virtueller Kunst in Form von Lichtprojektionen zu beschäftigen. Regine Bonke ist mit einer Reihe von Installationen im öffentlichen Raum präsent.