Künstler:in
Hans Kock
(* 1920 Kiel, † 2007 Kiel-Schilksee)
Titel
Flammenzeichen
Datierung
1984
Technik
Granit
Beschreibung

Die 1984 für die Lübecker Hauptfeuerwache geschaffene Skulptur steht – charakteristisch für die Werke Hans Kocks – im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion. Die Arbeit präsentiert sich in archaisch-wuchtigen Formen: Eine Stele, die sich nach oben hin kantig verjüngt, trägt eine aufrechte, quaderförmige Scheibe. Aus dem aufgebrochenen Inneren dieser Scheibe entwickeln sich in Positiv- und Negativformen stilisierte Flammen aus dem glatten Stein. Die Stele wiederum weist kantige, geometrische Ausstülpungen auf, die als Holzblöcke gelesen werden könnten. Keine beängstigende, unkontrollierte Feuersbrunst wird hier sichtbar, sondern ein vom Menschen beherrschtes und in seiner Signalwirkung genutztes Feuerzeichen.

Biografie

Hans Kock wurde 1920 in Kiel geboren und wuchs in Hamburg auf. 1945 begann er ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Braunschweig. 1948 wechselte Kock an die Landeskunstschule in Hamburg, wo er als Schüler und späterer Mitarbeiter von Gerhard Marcks Bildhauerei studierte. Anfang der 1950er Jahre heiratete er die Enkelin des Malers Hans Olde, Anna Olde, ab 1953 war er als freischaffender Bildhauer in Hamburg tätig. 1964 stellte er auf der documenta III aus, in den folgenden Jahren war er auch auf den Weltausstellungen von Montréal und Osaka vertreten. 1969 wurde der Künstler mit dem Hamburger Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet. Das Land Schleswig-Holstein verlieh ihm 1987 den Professorentitel, 2004 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Kiel. Ab 1987 errichteten Hans und Anna Kock gemeinsam mit der Stadt Kiel auf Gut Seekamp bei Kiel-Schilksee die Hans Kock-Stiftung, die das Lebenswerk des Bildhauers in einer ständigen Ausstellung repräsentiert. Darüber hinaus finden sich zahlreiche seiner Werke im öffentlichen Raum, insbesondere in 30 Kirchenbauten in Schleswig-Holstein, Hamburg und Greifswald.

Stifter
„Kunst am Bau“ durch das Hochbauamt Lübeck
Kategorie
Kunst am Bau
Standort
Stockelsdorfer Straße, Feuer- und Rettungswache 1
Eigentümer
Hansestadt Lübeck
Literatur
Jens Christian Jensen (Hrsg.), Der Bildhauer Hans Kock, Kiel 1972.

Klaus Bernhard, Plastik in Lübeck. Dokumentation der Kunst im öffentlichen Raum (1436-1985) (Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck, Amt für Kultur, hrsg. von Hans-Gerd Kästner, Reihe B, Heft 8), Lübeck 1986.

Friedhelm Grundmann, Hans Kock. Werke im kirchlichen Raum, Neumünster 2010.

Bilder