Künstler:in
Peter Turpin
(* 1953 London, † Lübeck 2021)
Titel
FRAMEWORK
Datierung
1998
Technik
Verglaste Bilderrahmen und Grafitzeichnung
Beschreibung

Bei den FRAMEWORKS von Peter Turpin handelt es sich um eine Werkserie von Rauminstallationen, die in Größe und Ausprägung den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten angepasst werden, jedoch stets gleichbleibende Grundeigenschaften aufweisen. Alle Arbeiten dieser Serie bestehen aus schlichten, verglasten Bilderrahmen, die aneinandergesetzt auf einer Wand eine geometrische Fläche bilden. Darunter liegt eine Abbildung oder Zeichnung dieser Fläche, die mit ihr in Größe und äußerer Form identisch ist, jedoch räumlich verschoben und in der inneren Form etwas abgewandelt wurde. Ausgeführt ist diese Zeichnung teils direkt auf der Wand, teils – an den Bereichen, an denen sie sich mit den Bilderrahmen überschneidet – jedoch auf einem Bildträger unter dem Glas. Das Glas wiederum spiegelt den Raum wider, in dem sich die Installation befindet. Turpin widerspricht damit bewusst den kulturgeschichtlichen Traditionen: Traditionell werden Zeichnungen entweder in einem Rahmen präsentiert oder sie sind in Form einer Wandmalerei direkt auf die Wand gesetzt, jedoch passiert nie beides gleichzeitig. Neben dieser Irritation der Sehgewohnheiten ist in den FRAMEWORKS eine enge Verbindung zwischen Installation und Architektur enthalten: durch die direkt auf die Wand aufgebrachte Zeichnung wird das Gebäude als Bildträger unmittelbar eingebunden und das spiegelnde Glas bezieht optisch den Umraum in die Installation mit ein.

Biografie

Der 1953 in London geborene Künstler Peter Turpin studierte ab 1972 zunächst Bildende Kunst an der Slade School of Fine Art der University of London. Bereits Mitte der 1970er Jahre beschäftigte sich Turpin mit dem Zusammenwirken von Computertechnik und Kunst und schuf computergesteuerte Zeichnungen und Objekte. 1976 nahm er nach seinem Diplomabschluss ein Aufbaustudium im Experimental Studio der Slade School auf, welches er zwei Jahre später abschloss. 1978 siedelte Turpin dauerhaft nach Lübeck über, wo er seitdem als freier Künstler tätig war. Zehn Jahre lang hatte er sein Atelier im Lübecker Beichthaus. 1982 wurde er Mitglied der Gemeinschaft Lübecker Maler und Bildhauer, 1984 trat er dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) bei. Ab Mitte der 1980er Jahre konzentrierte er sich verstärkt auf raumbezogene Zeichnungen und Objekte. 1987 erhielt Turpin einen Lehrauftrag für Gestaltung und Zeichnen an der Fachhochschule Lübeck. Im Januar 2021 starb der Künstler in der Hansestadt.

Kategorie
Installation/Objekt/Kinetische Kunst
Standort

Bilder