Künstler:in
Alfred Klosowski
(* 1927 Hamburg, † 2020 Hamburg)
Walther Zander
(* 1938 Hamburg, † 2007 Drage / Elbe)
Titel
Keramikvögel
Datierung
1974
Technik
Keramik, farbig glasiert
Beschreibung

Beim Gestaltungsprinzip seiner Arbeit griff Alfred Klosowski auf ein antikes Vorbild zurück: die römischen Ehrensäulen, auf denen sich politische oder historische Darstellungen als Reliefs in einer aufsteigenden Spirale den Säulenschaft empor winden. Jedoch wurden beim vorliegenden Werk keinesfalls so ernsthafte Themen bearbeitet. Statt dessen offenbart sich dem Betrachter die fröhlich-illustrative Darstellung einheimischer Vögel, die im dichten Blattwerk eines die Säule empor wachsenden Astes verborgen sind. Die bunten Keramikreliefs, deren handwerkliche Ausführung Walther Zander übernahm, laden so zum visuellen und haptischen Entdecken ein.

Biografie

Alfred Klosowski wurde 1927 in Hamburg geboren. Ab 1945 studierte er an der Landeskunstschule Hamburg, einer seiner Studienkollegen war der Maler Paul Wunderlich. Seit 1949 ist Klosowski als freischaffender Maler tätig, daneben arbeitete er als Werbegrafiker und entwarf auch Messestände für Unternehmen sowie Inneneinrichtungen von Privathäusern. Die Werke des Künstlers waren auf internationalen Ausstellungen in New York, London, Washington, Mexiko City und Moskau vertreten, seine letzte große Einzelschau in Hamburg fand Ende der 1980er Jahre statt. Abseits der herrschenden Kunstströmungen ist Alfred Klosowski stets seinem eigenen künstlerischen Ausdruck treu geblieben.

Der gebürtige Hamburger Walther Zander absolvierte von 1958 bis 1961 eine Ausbildung in der Werkstatt des Keramikkünstlers Gustav Grimm in Schnelsen. Hier lernte er auch seine spätere Frau Karin kennen. 1961 machte sich Zander mit einer eigenen Keramikwerkstatt in Hamburg selbstständig, die er ab 1962 gemeinsam mit seiner Partnerin führte. 1964 heiratete das Künstlerpaar, 1971 zogen sie mit ihrer Werkstatt nach Drage-Fahrenholz bei Harburg um. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Architekten schuf Walther Zander zahlreiche Keramikreliefs und Wandbilder als Kunst am Bau in Hamburg, daneben spezialisierte sich das Paar auf dünnwandige Gefäßkeramik aus Steinzeug und Porzellan und den experimentellen Einsatz verschiedener Glasurtechniken. 1988 erhielten Walther und Karin Zander den renommierten Hamburger Justus-Brinkmann-Preis für gestaltendes Handwerk. Für das Landschaftskunst-Projekt „Marschkunst – Kunstmarsch“, welches die Zanders ab 1995 alljährlich gemeinsam mit anderen Künstlern initiierten, wurden sie 2006 mit dem Bürgerpreis für den Landkreis Harburg ausgezeichnet. Walther Zander starb 2007 in Drage-Fahrenholz.

Stifter
„Kunst am Bau“ durch die BIG-Heimbau e.G. Kiel
Kategorie
Kunst am Bau
Standort
Hamburger Straße, Ecke Hudekamp
Literatur
Klaus Bernhard, Plastik in Lübeck. Dokumentation der Kunst im öffentlichen Raum (1436-1985) (Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck, Amt für Kultur, hrsg. von Hans-Gerd Kästner, Reihe B, Heft 8), Lübeck 1986.

Bilder